Microsoft vs. FTC
Microsoft und Activision Blizzard schockierten die Spielewelt im Jahr 2022, als Microsoft die Übernahme des beliebten Entwicklers und Publishers ankündigte, der für kultige Franchises wie Warcraft, Call of Duty, Starcraft und Diablo bekannt ist.
Der monumentale Deal wurde im Oktober 2023 abgeschlossen. Des weiteren war es die jüngste Übernahme eines großen Spielestudios nach dem Kauf von ZeniMax Media durch Microsoft im Jahr 2021. Falls ihr es nicht wusstet: ZeniMax ist die Muttergesellschaft des Elder Scrolls und Fallout Entwicklers Bethesda Softworks. Offenbar als Folge dieser Fusion entließ Microsoft im Januar 2024 rund 1.900 Mitarbeiter seiner Spieleabteilung, davon mindestens 899 von Activision Blizzard.
Jetzt hat Microsoft scheinbar Ärger mit der Federal Trade Commission, nachdem das Unternehmen Ende Januar dieses Jahres fast 2.000 Mitarbeiter entlassen hat. Damit hat es offenbar gegen die Versprechen verstoßen, die es der Behörde in Bezug auf seine Arbeitsweise nach der vollständigen Fusion mit Activision Blizzard gegeben hatte. Die FTC scheint jetzt zu versuchen, die Fusion zu stoppen oder sogar rückgängig zu machen.
Microsoft bricht Vereinbarungen mit der FTC
In einem Schreiben, das der FTC-Anwalt Imad Abyad am 7. Februar bei Gericht einreichte, behauptete die Behörde, Microsoft widerspreche seinen Behauptungen, wonach es nach der Fusion im Wesentlichen keine größeren Entlassungen vornehmen müsse. Microsoft-CEO Phil Spencer sagte damals, dass das vereinte Unternehmen sich verpflichtet hat, eine Strategie und einen Ausführungsplan mit einer nachhaltigen Kostenstruktur zu entwickeln, die unser gesamtes wachsendes Geschäft unterstützt, und beschwichtigte damit scheinbar Befürchtungen über massive Kürzungen, die bei der Fusion zweier Unternehmen leider zu erwarten sind.
Teil dieses Engagements für ein nachhaltiges Geschäft war eine bestimmte Behauptung. Diese besagt, dass Microsoft und Activision Blizzard weiterhin unabhängig voneinander operieren würden. Angeblich tun sie dies, um die Prozesse nicht zu stören, die zu den jeweiligen Erfolgsrezepten der beiden Unternehmen führen. Die zahlreichen Kürzungen und sogar die Einstellung eines Blizzard-Spiels in der Entwicklung haben gezeigt, dass dies nicht der Fall war.
Es scheint, dass die FTC in dieser Situation nicht viel tun kann. Die Behörde hofft aber dennoch, dass sie das Geschäft noch irgendwie rückgängig machen kann. Sie hat gegen die gerichtliche Entscheidung, die die Übernahme im Dezember 2023 genehmigte, Berufung eingelegt.
Der Richter hat noch nicht zu ihren Gunsten entschieden, so dass ein Abbruch des Verfahrens in weite Ferne gerückt ist. Dennoch ist die Behörde der Meinung, dass es einen Versuch wert ist.
In der Zwischenzeit ist die Spielesparte von Microsoft in andere Probleme verwickelt. Es kursieren Gerüchte über exklusive Xbox-Titel, die möglicherweise für PlayStation- und Nintendo-Konsolen erscheinen könnten. Eine Sache, die einige Hardcore-Fans verärgert. Spencer will diese Gerüchte in einem Business-Update-Event in der nächsten Woche ansprechen. Bisher hat er sie aber noch nicht dementiert und lässt die Möglichkeit von Multiplattform-Xbox-Titeln offen.
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