Nintendo
Der PC-Store von Steam ist nicht nur vollgepackt mit AAA-Krachern, DLC und Indie-Lieblingen, sondern auch mit Software wie dem Nintendo Wii und GameCube-Emulator Dolphin. Mit dem Dolphin-Emulator könnt ihr klassische Nintendo-Spiele wie The Legend of Zelda: Wind Waker, Super Smash Bros. Melee, Metroid Prime, Star Wars Rogue Squadron, Super Mario Galaxy und vieles mehr spielen.
Die Emulation bewegt sich jedoch in einer rechtlichen Grauzone. Obwohl es nicht illegal ist, Emulationssoftware wie Dolphin herunterzuladen, ist es illegal, ROMs hoch- und herunterzuladen. Sofern man nicht gerade die originalen Spiele besitzt und diese auf seinen PC aufspielt, ist man quasi dazu genötigt diese aus dem Netz zu downloaden. Genau das tun auch die meisten, worüber Nintendo natürlich genaustens bescheid weiß.
Technisch gesehen könnt ihr zwar Emulationssoftware herunterladen, aber ihr könntet in Schwierigkeiten geraten, wenn ihr illegale ROMs abspielt. Vor allem wenn es sich, wie in diesem Fall, um Nintendo handelt. Man denke nur an den ironisch benannten Bowser, der Nintendo 14,5 Millionen Dollar Schadenersatz für seine Beteiligung an der illegalen Verbreitung und Nutzung von Nintendo-Eigentum zahlen musste. Genau dieses Schicksal könnte jetzt auch Steam treffen.
Nintendo droht Steam mit rechtlichen Schritten
Es gibt auch andere Methoden, um auf den Dolphin-Emulator zuzugreifen. Für diejenigen, die auf Steam Deck emulieren wollen, ist das allerdings eher ein Problem. „Mit großer Enttäuschung müssen wir bekannt geben, dass die Veröffentlichung von Dolphin auf Steam auf unbestimmte Zeit verschoben wurde“, heißt es in einer Erklärung auf dolphin-emu.org. „Wir wurden von Valve benachrichtigt, dass Nintendo eine Unterlassungserklärung unter Berufung auf den DMCA gegen die Steam-Seite von Dolphin abgegeben hat und Dolphin von Steam entfernt hat, bis die Angelegenheit geklärt ist. Wir untersuchen derzeit unsere Möglichkeiten und werden in naher Zukunft eine ausführlichere Antwort geben.“
In einer Erklärung, die Kotaku zur Verfügung gestellt wurde, sagte ein Nintendo-Vertreter, dass der japanische Riese sich verpflichtet fühlt, die harte Arbeit und Kreativität von Videospielingenieuren und -entwicklern zu schützen. Dieser Emulator umgeht illegal die Schutzmaßnahmen von Nintendo und führt illegale Kopien von Spielen aus. Auch wenn es dieses Mal etwas nachvollziehbarer ist, sind solche Aktionen von Nintendo längst nichts neues.
Weiter heißt es: „Die Verwendung illegaler Emulatoren oder illegaler Kopien von Spielen schadet der Entwicklung und hemmt letztlich die Innovation. Nintendo respektiert die geistigen Eigentumsrechte anderer Unternehmen und erwartet im Gegenzug, dass andere dasselbe tun.“ Ob Nintendo wirklich den Schritt geht und gegen Steam vor Gericht zieht, bleibt abzuwarten. Wenn man bedenkt, dass Nintendo vor gerichtlichen Schritten keinen Halt macht, dann könnte dies tatsächlich passieren.
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