Activision
Nach über einem Jahr voller Diskussionen und Streitereien zwischen Microsoft und Sony, ist der Deal zwischen Microsoft und Activision jetzt geplatzt. Microsoft wollte Activision übernehmen und zu einem Teil von Microsoft machen. Das hätte zur Folge gehabt, dass zum Beispiel das Call of Duty Franchise Teil von Microsoft wird.
Sony hatte im Vorfeld massive Bedenken geäußert und Microsoft sogar eine Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen. Des weiteren beschuldigte Sony ihren Konkurrenten, eine technisch schwache Version der zukünftigen Call of Duty Spiele auf der Playstation zu releasen, um Sony damit zu schaden. Phil Spencer dementierte die Vorwürfe seiner Zeit schon mehrfach. Ebenso merkte er an, dass es aus Marketingsicht ziemlich Schwachsinn wäre, wenn Call of Duty zu einem Exklusivtitel wird.
Doch wie erwähnt ist der Deal jetzt geplatzt. Vorrausichtlich wird das Ganze sogar für um die 10 Jahre so bleiben. Das bedeutet, dass Microsoft in der Zeit keine Chance hat nochmal auf einen Nenner mit Activision zu kommen. Doch so schlimm scheint das ganze nicht zu sein, denn Activision hat da schon wen ganz anderes im Blick.
Activision-Blizzard hat neuen Käufer im Auge
Der letzte große Kauf von Comcast fand 2018 statt. Dort übernahm das in Philadelphia ansässige Konglomerat den britischen Fernsehsender Sky für 39 Milliarden Dollar. Als mit Abstand größter Kabelanbieter in den USA kann Comcast aufgrund der Kartellvorschriften derzeit keine weiteren direkten Konkurrenten erwerben.
Allerdings scheint das Unternehmen derzeit sehr daran interessiert zu sein, Blockbuster-Geschäfte in anderen Branchen zu tätigen. Das ist vor allem durch seinen stark gefallenen Aktienkurs motiviert. Dieser hat seit seinem Höchststand im Jahr 2021 ein Drittel seines Wertes verloren. Dieser Ehrgeiz ist schon seit einiger Zeit offensichtlich, wie die Berichte zeigen, da dass NBCUniversal, das sich im Besitz von Comcast befindet, bereits Mitte 2022 eine Fusion mit EA in Erwägung zog.
Und obwohl dieser spezielle Deal nicht zustande kam, ist die Vorstellung, dass Comcast Activision Blizzard übernimmt, wenn Microsoft dies nicht tut, nach Ansicht einiger Branchenbeobachter nicht ausgeschlossen. Jessica Reif Ehrlich, Analystin der Bank of America, bezeichnete die EA-Gespräche als einen Indikator dafür, dass „alles möglich ist“, wie TheMiddleMarket berichtet.
Comcast hat noch mehr Publisher im Auge
Branchenbeobachter verweisen auch auf den Grand Theft Auto-Verleger Take-Two Interactive und Nintendo als weitere potenzielle Spielepartner für Comcast. Direkte Übernahmen wären nicht die einzige Möglichkeit für den Telekommunikationsriesen, sich im Bereich der Videospiele zu diversifizieren. Das Unternehmen könnte auch für langfristige Inhaltsverträge offen sein. Neben der Lizenzierung bestehender und zukünftiger Veröffentlichungen könnte Comcast auch exklusive Spiele in Auftrag geben. Ähnlich wie bei der im September 2022 angekündigten Partnerschaft zwischen Netflix und Ubisoft.
Was Activision Blizzard betrifft, so gibt es kaum Zweifel daran, dass das Unternehmen im Falle eines Scheiterns des Verkaufs an Microsoft wieder auf die Beine kommen wird. Abgesehen von der Tatsache, dass Activision Blizzard gesunde Finanzen vorweisen kann, hätte der Call of Duty-Hersteller auch Anspruch auf eine Ablösesumme in Höhe von 3 Mrd. US-Dollar, sollte Microsoft sein Übernahmeangebot aufgrund behördlicher Einwände zurückziehen. Zum Vergleich: Diese Zahl liegt in der Nähe des erfolgreichsten Jahres von Activision Blizzard im Jahr 2021, als die Einnahmen des Unternehmens 3,16 Milliarden Dollar erreichten.
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