Ein Tag nach Spielrelease – Entwickler will Studio wieder schließen

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Krise bei Ouka Studios

Nur einen Tag nach der Veröffentlichung ihres neuesten Spiels „Visions of Mana“ stehen die Ouka Studios, ein Tochterunternehmen des chinesischen Technologieriesen NetEase, vor dem Aus. Laut einem Bericht von Bloomberg plant NetEase, das japanische Studio vollständig zu schließen. Derzeit sind nur noch wenige Mitarbeiter bei Ouka Studios beschäftigt, deren Aufgabe es ist, die Veröffentlichung der letzten Spiele zu überwachen.

Sollte das Studio geschlossen werden, könnte diese Entscheidung großen Einfluss auf den japanischen Spielemarkt als solches haben. Ein Sprecher von NetEase erklärte gegenüber Bloomberg, dass die Schließung von Ouka noch nicht endgültig beschlossen ist. Allerdings ist aus dem Statement deutlich herauszuhören, dass der Konzern sein Investment überdenken will: 

„Bei der Unterstützung von Studios außerhalb Chinas gestalten wir unsere Strategie basierend auf dem Ziel, bessere Spielerfahrungen für lokale und globale Spieler zu bieten. Daher nehmen wir immer die notwendigen Anpassungen vor, um die Marktbedingungen widerzuspiegeln.“

Weniger Investments in Japan

Nicht nur NetEase zieht sich allem Anschein nachzurück, auch Tencent hat mehrere Finanzierungszusagen für neue Spiele zurückgezogen. Im Jahr 2023 erwarb Tencent die Rechte zur Entwicklung und Veröffentlichung der mobilen Version von Bandai Namcos „Blue Protocol“, doch das japanische Studio hat kürzlich die Absage des Spiels bekannt gegeben.

Bloomberg berichtet, dass Tencent durch die japanischen Entwickler frustriert sei, teilweise wegen einer Diskrepanz in den Ambitionen zwischen dem chinesischen Unternehmen und den lokalen Partnern. Japanische Studios bevorzugen demnach kleinere Projekte, während Tencent in Japan nach großen Hits sucht.

Tencent und NetEase hatten sich 2020 entschieden, sich mehr auf die japanische Spieleindustrie zu konzentrieren. Der ganz große Erfolg ist seitdem ausgeblieben. Durch den enormen Erfolg von „Black Myth: Wukong“ wollen sie diese Strategie nun überdenken. Das in China entwickelte Spiel erreichte schon am ersten Tag eine Nutzerzahl von über 2,2 Millionen Spielern. Dies könnte die Konzerne dazu bewegen, ihre finanziellen Investitionen wieder nach China zu verlagern. Dies würde vor allem Capcom und Bandai Namco treffen, die durch das Investment aus China stark profitiert hatten.

Hier seht ihr das Spiel

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